Zu Tisch ...

INHALT

David stellt nun Manchego-Käse her. Der unterliegt besonders hohen Qualitätskontrollen und darf nur aus der Milch der Manchego-Schafe hergestellt werden. Sie stammen aus der Region und sind durch ihre kleine, robuste Statur für das Leben im Freien gut geeignet. Ihre Milch ist besonders fett- und proteinhaltig. Allerdings geben sie nur einen Liter Milch pro Tag, das macht den Käse rar und teuer. Die Konkurrenz ist groß. David, der schon eine Auszeichnung für seinen Käse bekommen hat, will die Qualität weiter steigern und versucht es mit Bio-Schafsmilch. Zwei bis dreimal wöchentlich stellt er Käse her. Er ist von morgens bis abends beschäftigt.
Seine Frau Noelia hilft ihm bei der Arbeit und verkauft auch in dem kleinen Laden, der zur Käserei gehört. Zusätzlich muss sie, in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit, halbtags in ihrem Beruf als Krankenschwester arbeiten. Noelias Eltern wohnen gleich nebenan. Ohne deren Unterstützung könnten David und Noelia die Arbeit in der Käserei nicht stemmen. Ihr Vater, Angel, verkauft im Laden, wenn Noelia arbeiten muss. Ihre Mutter, Angelines, kümmert sich um die kleine Tochter Arola und kocht für die ganze Familie. Sie liebt die deftige, traditionelle Küche, in der viel Olivenöl und Knoblauch verwendet werden. Sie kocht unter anderem Migas, ein Gericht aus gerösteten Weißbrotwürfeln und Chorizo, und bereitet Tiznao aus Stockfisch, Paprikagemüse und Knoblauch zu. Das alte Öl gießt sie nicht weg, daraus stellt sie Seife her.
Wenn David und Noelia ein wenig Zeit übrig haben, dann fahren sie zu den Windmühlen nach Campo de Criptana und machen dort ein Picknick mit Manchego-Käse und Rotwein. Miguel de Cervantes verhalf dem Ort zu literarischem Weltruhm. In seinem berühmten Werk "Don Quichotte" war er ein Schauplatz der Handlung des "Ritters von der traurigen Gestalt": Don Quichotte kämpft dort erfolglos gegen Riesen, die in Wirklichkeit Windmühlen sind.