INHALT
Wir schreiben das Jahr 1961. Im traditionsreichen DEFA-Studio ist die Welt noch in Ordnung: Heerscharen von Schauspielern, Handwerkern, Statisten und Kreativen produzieren Filme wie am Fließband. Buchstäblich eine Traumfabrik, die sich mit Hollywood messen kann. In diese Welt des schönen Scheins taucht Emil ein, aber nicht, weil er schon immer vom Filmemachen träumte, sondern weil er gerade nichts Besseres vorhat. Wo die Grenze zwischen Realität und Fantasie beim Film verläuft, muss der Neuling aber erst noch lernen: Milou hält er für einen großen Star, dabei ist die hübsche Tänzerin nur das Double der französische Filmdiva Beatrice Morée (Ellenie Salvo Gonzáles), die die Hauptrolle in einem opulenten Piratenabenteuer übernommen hat. Es dauert eine Weile, bis Emil die Zusammenhänge versteht. An seinen Gefühlen für Milou ändert das natürlich nichts. Er würde alles tun, um diese Frau für sich zu gewinnen. Mitten in das bunte Treiben schlägt die Historie ein wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Am 13. August schließt die DDR ihre Grenzen, zwischen Ost und West gibt es kein Durchkommen mehr. Noch bevor Emil und Milou ein Paar werden können, sind sie schon wieder getrennt – unerreichbar aus Gründen, auf die sie selbst keinen Einfluss haben. Milou reist zurück nach Paris, während Emil zutiefst deprimiert in Babelsberg zurückbleibt. Er beschließt, den Film seines Lebens nicht dem Zufall zu überlassen, sondern selber das Drehbuch für eine aberwitzige Eroberung zu schreiben. Emil nutzt die Gunst der Stunde, gibt sich als Produktionsleiter aus und verfolgt hinter dem Rücken von Generaldirektor Beck (Heiner Lauterbach) einen ebenso verrückten wie gefährlichen Plan: Um Milou zurück in die DDR zu holen, muss er einen Film herstellen, dem Beatrice nicht widerstehen kann ...