INHALT

Nina Kern (Katrin Saß), Ende zwanzig, soll das Erziehungsrecht für ihre drei Kinder entzogen werden. Seit der Scheidung von ihrem Mann vor drei Jahren ist sie keiner geregelten Arbeit nachgegangen, hat die Nächte mit zweifelhaften Freunden durchbummelt und ihre Kinder vernachlässigt. Vor die Wahl gestellt, ihr Leben gründlich zu ändern oder die Kinder zu verlieren, die aufgrund einer einstweiligen Verfügung in ein Kinderheim eingeliefert worden sind, entscheidet sich Nina für die Kinder. Zwei Bürgen, die man ihr von Amts wegen an die Seite stellt, sollen dafür sorgen, dass sie sich entsprechend bewährt.
Herr Müller (Jaecki Schwarz), Bauingenieur, ein stinknormaler Kleinbürger, übernimmt den "gesellschaftlichen Auftrag" nur widerwillig und schmeißt ihn auch wieder hin, als sich das "Erziehungsobjekt" als schwierig erweist. Frau Behrend (Monika Lennartz), Musikschullehrerin, allein stehend, übernimmt die Aufgabe aus christlicher Verantwortung, bei ihr findet Nina auch Mitgefühl und Güte, aber im Grunde stoßen da zwei Welten zusammen.
Nina kann probeweise ihr jüngstes Kind, Mireille, betreuen, und sie hat einen neuen soliden Freund, Werner (Jan Spitzer). Dann kommen aber wieder die alten "Bekannten", die mit lärmender Fröhlichkeit bei ihr einbrechen, und die guten Vorsätze sind vergessen. Sie verliebt sich in den attraktiven Heiner (Christian Steyer), für den sie nur eine Zufallsbekanntschaft ist. Werner ist danach nicht mehr bereit, mit ihr zusammenzuleben. Nina ertränkt ihren Kummer im Alkohol. Frau Behrend ist es, die auch in dieser Situation zu ihr hält. Nina wird klar, dass sie endlich Verantwortung für ihr Leben übernehmen muss. Das schließt für sie auch ein, Jacqueline, mit der sie besondere Schwierigkeiten hat, zur Adoption freizugeben.
"Bürgschaft für ein Jahr" schildert den konfliktreichen Weg einer jungen Frau, die mit ihrer Mutterrolle überfordert ist. Sie liebt ihre Kinder, vergisst sie aber schnell, wenn sich eine Gelegenheit zum Ausbruch aus dem Alltagstrott bietet. Herrmann Zschoche inszenierte diesen thematisch nach wie vor hochaktuellen DEFA-Film auf ebenso eindringliche wie differenzierte Weise. Großen Anteil hat daran Katrin Saß, die die Nina Kern höchst authentisch spielt. 1982 erhielt sie für diese großartige Darstellung den Silbernen Bären und der Film den Preis des Internationalen Katholischen Filmbüros (OCIC).

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