INHALT
William Canfield Senior, genannt Steamboat Bill, fährt seit Jahren mit seinem alten Dampfschiff über den Mississippi. Als der reiche Bankier Mr. King ein neues Dampfschiff baut, entfacht dies einen heftigen Konkurrenzkampf. Auf die Hilfe seines verträumten und schwächlichen Sohns Willie kann der bärbeißige Schiffer kaum hoffen. Denn Steamboat Bill Junior, der in der Stadt aufgewachsen ist, liebt Musik und modische Kleidung mehr als das raue leben als Kapitän. Als er sich dann ausgerechnet in Kings Tochter Kitty verliebt, ist für Bill Senior das Maß voll.
Bill Junior hingegen gerät in einen Konflikt zwischen seiner Liebe zu Kitty und der Loyalität zum Vater. Im grandiosen Finale aber taucht ein heftiger Wirbelsturm auf, und Willie hat plötzlich alle Hände voll zu tun, um sowohl seinen Vater als auch Kitty und ihren Vater vor Wind und Wasser zu bewahren. Steamboat Bill Junior wird als Held gefeiert und erlangt nicht nur die ersehnte Anerkennung seines Vaters, sondern auch die Hand seiner geliebten Kitty.
Buster Keaton zeigt in der 1928 entstandenen Stummfilmkomödie "Steamboat Bill jr." in vielen spektakulären Stunts sein herausragendes akrobatisches Talent. Berühmt wurde die Szene, in der während des Wirbelsturms die komplette Fassade eines Hauses auf William Junior fällt und er durch die Fensteröffnung unverletzt bleibt. Bei genauem Hinsehen kann man den Schatten des Helfers sehen, der die Wand hält und sie dann passgenau fallen lässt.
"Steamboat Bill jr." ist der letzte unabhängig produzierte Film, in dem Buster Keaton noch einmal seine brillanten Einfälle und einzigartige Komik präsentiert. Danach beendete der "The Great Stoneface" beziehungsweise "Der Mann, der nie lachte" genannte Komiker seine Zusammenarbeit mit dem Produzenten Joseph Schenk und unterschrieb einen Knebelvertrag der MGM-Studios. Das bezeichnete Keaton (1895-1966) rückblickend als größten Fehler seines Lebens.