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Das giftige Stahlwerk - Chronik eines langen Versagens

Der giftige Himmel von Tarent: Chronik einer geduldeten Umwelt-Katastrophe (2023)

Dokumentarfilm | Deutschland

INHALT

In der süditalienischen Stadt Tarent steht seit den 1960er Jahren eines der größten Stahlwerke Europas. Es ist der Schauplatz eines unglaublichen Umweltskandals, der sich seit langem vor aller Augen abspielt: Hier gelangen, in unmittelbarer Nähe zu dichtbesiedelten Wohnvierteln, bei der Produktion von Stahl nachweislich gesundheitsschädliche Stoffe, wie Dioxin und Benzopyren, in gefährlichen Mengen in die Umwelt. Zahlreiche Studien belegen, dass die Krebsrate in Tarent überdurchschnittlich hoch ist. Das ist vielen Behörden, bis hin zur Regierung in Rom, seit vielen Jahren bekannt. Und trotzdem wird das Werk in Tarent nicht geschlossen, nicht einmal vorübergehend für eine grundlegende Sanierung. Es wird immer weiter produziert. Wie kann das sein?
Die Auswirkungen des Stahlwerks kennt kaum jemand so gut wie die Kinderärztin Grazia Parisi. Sie behandelt seit Jahrzehnten Kinder aus dem besonders betroffenen Stadtteil Tamburi, die meist unter schweren Erkrankungen der Atemwege leiden. Obwohl längst nachgewiesen ist, wie schädlich die Emissionen des Werks sind, hat sich nie etwas geändert, sagt die Ärztin. "Es gab in der Praxis nie einen Rückgang solcher Fälle, es gab keinen Rückgang der nächtlichen Telefonate wegen erstickender Kinder." Sie muss jungen Müttern aus Tamburi davon abraten zu stillen, weil die Muttermilch zu belastet ist. Die Situation ist für die Ärztin unerträglich. "In mir ist Angst, um mich selbst, und gleichzeitig um hunderte Familien. Ich bin verzweifelt." Auch Alessandro D'Amone, der seit über zwanzig Jahren im Stahlwerk arbeitet, kämpft wie die Kinderärztin seit Jahren um dessen Schließung. "Heute gehört diese Anlage, in diesem Zustand, unter diesen Bedingungen und unter dieser Leitung ohne Wenn und Aber geschlossen", findet er. Videos aus dem Inneren des Hüttenwerks, die Stahlarbeiter für den Film zur Verfügung gestellt haben, zeigen den aktuellen Zustand der Industrieanlage. Die Vereinten Nationen haben 2022 Tarent zur "Opferzone" erklärt; das Nichtstun angesichts des Umweltskandals sei eine "ungeheuerliche Menschenrechtsverletzung".
"Die Story" geht auf Spurensuche in Tarent, Rom und Brüssel, befragt italienische und europäische Politiker und rekonstruiert, wie es möglich ist, dass einer der größten Umweltskandale Europas immer weitergehen kann, obwohl regionale, nationale und europäische Behörden davon wissen und Gerichte mehrfach eindeutige Urteile dazu gesprochen haben. Es ist die Geschichte eines fast perfekten Umweltverbrechens mit Billigung der staatlichen Institutionen, das sich heute, mitten in Europa abspielt.

Drehbuch:
DAUER: 53 min

Fotos

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