INHALT
Amerika, 1967. Larry Gopnik (Michael Stuhlbarg) lebt mit seiner Familie in einer bürgerlichen Vorortsiedlung im amerikanischen Mittelwesten: eine Einöde aus uniformen Einfamilienhäusern, menschenleeren, betongrauen Straßen und akkurat gestutzten Rasenflächen. Er ist ein respektiertes Mitglied der Jüdischen Gemeinde und als Physik-Professor am örtlichen College tätig. Aber der Anschein gepflegter Biederkeit trügt: Larry Gopniks Leben gleicht in jeder Hinsicht einem Katastrophengebiet. Seine Frau Judith (Sari Wagner Lennick) will sich für einen anderen Mann (Fred Melamed) von ihm scheiden lassen und sein pubertierender Sohn Danny (Aaron Wolff) interessiert sich ausschließlich für den nächsten Joint und den störungsfreien Empfang seiner Lieblingsserie. Töchterchen Sarah (Jessica McManus) denkt an die Finanzierung ihrer Nasen-OP und verschwindet allabendlich in der Disco. Damit nicht genug, hat sich Larrys arbeitsloser Bruder Arthur (Richard Kind), der wegen illegalen Glücksspiels von der Polizei gesucht wird, auf der Familiencouch eingenistet. Larrys aggressiver Nachbar (Peter Breitmayer) nimmt ungefragt einen Teil seines Grundstücks in Beschlag und ein Student (David Kang) will ihn für eine bessere Note bestechen. Dessen Vater (Steve Park) wiederum droht mit einer Anzeige wegen Rufmords, sollte Gopnik die Sache publik machen. Zur gleichen Zeit wird Larrys Beförderung am College durch anonyme Verleumdungsbriefe gefährdet. In seiner Verzweiflung sucht der arme Kerl Hilfe bei verschiedenen Rabbinern. Doch deren Ratschläge geben ihm nur noch mehr Rätsel auf. Fast scheint es, als würde Gott höchstpersönlich ihn auf die Probe stellen. In ihrer autobiografisch gefärbten Tragikomödie nehmen die vierfachen Oscar-Preisträger Joel und Ethan Coen ("Fargo", "No Country for Old Men") das Leben in der tiefsten amerikanischen Provinz aufs Korn. Mit teils bitterbösem, teils liebevollem Humor und zahllosen Anspielungen auf Religion und Philosophie treiben sie ein feinsinniges Spiel zwischen Ironie, Blasphemie und spiritueller Ernsthaftigkeit. So wirkt die Geschichte von Larry Gopnik wie eine moderne Adaption der biblischen Hiob-Geschichte. Hauptdarsteller Michael Stuhlbarg wurde aufgrund seiner Leistung für den Golden Globe nominiert, bei den Oscars erhielt "A Serious Man" Nominierungen in den Kategorien Bester Film und Bestes Originaldrehbuch.