INHALT
Komtess Franziska (Liselotte Pulver) ist mit ihrem Verlobten Baron Sperling (Günther Lüders) unterwegs nach Würzburg, als ihre Kutsche im nächtlichen Spessart mit einem gebrochenen Rad liegenbleibt. Im Gegensatz zu dem ängstlichen Sperling zeigt sie sich nicht sonderlich beunruhigt, sondern folgt arglos dem Rat zweier Galgenvögel (Wolfgang Neuss, Wolfgang Müll), in einem nahen Wirtshaus Quartier zu nehmen.
Das ist allerdings eine Räuberhöhle, und das Gesindel hat es auf die Komtess abgesehen. 20.000 Gulden Lösegeld soll Graf Sandau für sein Töchterchen berappen. Als die Bande triumphierend abzieht, ahnt keiner der Räuber, dass man zwar eine echte Zofe, aber die falsche Komtess als Geisel nahm. Franziska hat nämlich heimlich mit dem jungen Wanderburschen Felix (Helmuth Lohner), der mit seinem Freund Peter (Hans Clarin) ebenfalls zufällig Gast im Wirtshaus ist, die Kleider getauscht und ist längst ins heimatliche Schloss geritten.
Als ihr Vater sich weigert, ihre Gefährten auszulösen und stattdessen das Räubernest vom Militär ausheben lassen will, treibt es die burschikose Komtess zurück in die Schlupfwinkel der Bande. Verkleidet schafft sie es schnell, Bursche des schmucken Räuberhauptmanns (Carlos Thompson) zu werden. Er gefällt ihr viel besser als der fade Verlobte Sperling, und so hat sie überhaupt nichts dagegen, dass der staatliche Bandenchef sie nach manch aufregenden Abenteuern auf seine Weise davor bewahrt, den ungeliebten Baron heiraten zu müssen…
Die musikalische Komödie "Das Wirtshaus im Spessart" - frei nach einer romantischen Räubergeschichte von Wilhelm Hauff entstanden - gehört zu den größten Erfolgen von Regisseur Kurt Hoffmann, der in der Dürreperiode des deutschen Nachkriegsfilms der 1950er-Jahre immer wieder für Lichtblicke auf dem Gebiet des Filmlustspiels sorgte.
Alles passte: Die versierte Regie eines Mannes, der wie kaum ein anderer in Deutschland ein Gefühl für komisches Timing aufwies, die geschmackvolle Ausstattung von Robert Herlth, die exzellente Farbkamera von Richard Angst, eine glänzend aufgelegte Schauspielerriege, angeführt von Liselotte Pulver, die eine liebenswerte Mischung aus Burschikosität und mädchenhafter Romantik bietet. Dazu die Auftritte der beiden Kabarettisten Wolfgang Müller und Wolfgang Neuss als das Räuber-Duo Knoll und Funzel, die für reines Kinovergnügen sorgen. Und nicht zuletzt sind es die spritzigen Melodien von Franz Grothe, die den Erfolg ausmachten. Im Anschluss folgen "Das Spukschloss im Spessart" und "Herrliche Zeiten im Spessart".