Terra X

INHALT

Die "Terra X"-Reihe "Ein Tag in ..." beantwortet die Frage, die sich Menschen heute stellen, wenn sie an Geschichte denken: Wie wre es gewesen, in Berlin zur Kaiserzeit zu leben, im Frankfurt des Mittelalters - oder im alten Rom? Davon berichtet die erste Folge. Der Film erzhlt einen Tag im Leben des rmischen Feuerwehrmanns Quintus Pompeius Naso im Jahr 80 nach Christus - vom Morgenappell bis zum nchtlichen Brandeinsatz. Quintus' Geschichte ist erfunden, und dennoch ist sie wahr, recherchiert und verdichtet aus historischen Biografien und neuesten Erkenntnissen der Forschung. Mithilfe von Wissenschaftlern rekonstruiert die Dokumentation das Alltagsleben im alten Rom, die Figur von Quintus macht es erlebbar. Im Jahr 80 nach Christus erstrahlt Rom im Glanz neuer Monumentalbauten. Das Kolosseum wird von Kaiser Titus in 100-tgigen Spielen erffnet. Der Alltag in der Hauptstadt aber ist fr die meisten Rmer wenig glanzvoll. Mehr als eine Million Menschen drngeln sich auf geschtzten 13 Quadratkilometern Flche. Damit geht es damals 29-mal enger zu als im heutigen Kln. Dicht an dicht stehen die antiken Mietskasernen, die Insulae. Verheerende Brnde sind an der Tagesordnung. Seit den Tagen des Kaisers Augustus gibt es zwar eine militrisch straff organisierte Feuerwehr, und ausgerechnet der als Brandstifter berchtigte Kaiser Nero hat eine ganze Reihe von Brandschutzvorschriften erlassen. Dennoch brennt es in der Stadt rund 100-mal am Tag. Die Mitglieder der Feuerwehr haben einen Knochenjob. Kein Wunder, dass die meisten der 3500 "Vigiles" so wie Quintus Freigelassene sind - ehemalige Sklaven, die nach ihrer Dienstzeit smtliche Brgerrechte und damit bessere Karriereaussichten erhalten knnen. Sie mssen nicht nur Brnde lschen, sondern sie auf ihren Inspektionsrundgngen in den Hochhausschluchten auch mglichst verhindern. Auf dem Weg durch Rom erlebt Quintus die Tcken des Alltags. Abgesehen von der Zahnpflege mit Salbei und Bimsstein findet aus Platzmangel alles auf der Strae statt: Die Rasur, das Frhstck mit verdnntem Wein, sogar der Gang zur Latrine ist ffentlich und nicht einmal nach Geschlechtern getrennt. Als Toilettenpapier dienen in Essigwasser getauchte Schwmme, die man sich kurzerhand teilt. Mithilfe von Funden aus antiken Abwasserkanlen rekonstruiert der Film das Leben auf der Strae, das durch Quintus' Augen erlebbar wird, darunter der ewige Aufruhr bei der Verteilung des staatlich subventionierten Brots an die armen "Proles", die Proletarier Roms. Auch die Lebensbedingungen in den hufig illegal gebauten Hochhaussiedlungen knnen Wissenschaftler heute sehr genau nachvollziehen: Sie waren teuer, eng und wegen offener Feuer und leicht brennbarer Baumaterialien buchstblich brandgefhrlich. Als Quintus in einer Insula massiven Baupfusch aufdeckt, gert er in das gefhrliche Intrigenspiel rmischer Immobilienspekulanten, die ihre Rivalitt vor Gericht austragen. Und mit Quintus erlebt der Zuschauer einen Nachmittag im Kolosseum, dessen Hauptattraktionen nicht nur Gladiatorenkmpfe, sondern auch die kaiserlichen Lotterien sind. Er nimmt am abendlichen Vereinsleben teil, bis schlielich ein handfester Feuerwehreinsatz mit darber entscheidet, ob Quintus' hei ersehnter Wunsch erfllt wird - nmlich zu einem vollwertigen Brger Roms aufzusteigen.