INHALT

Die reizende Hanni Weber (Luise Ullrich) beglückt als Sekretärin gleich zwei Chefs - vormittags ist sie dem Schriftsteller Wölfing (Viktor Staal), Autor des Bestsellers "Liebesschule", eine fleißige Schreibkraft. Nachmittags regelt sie die Geschäfte des Operettentenors Villanova (Johannes Heesters). Beide Tätigkeiten lassen sich gut aufeinander abstimmen - bis zu dem Tag, als Heinz Wölfing von seinem Verleger Holzer (Hans Brausewetter) beauftragt wird, ein Buch mit dem Titel "Eheschule" zu schreiben. Doch wer vertraut schon einem Buch über die Ehe, wenn der Autor selbst gar nicht verheiratet ist?
Spontan macht Wölfing seiner Sekretärin einen Antrag - und bekommt eine Abfuhr: Eine Zweckehe, die auch um der Steuervorteile wegen geschlossen wird, kommt für Hanni nicht infrage! Zu allem Überfluss will ihr anderer Chef, Enrico Villanova, ebenfalls sein Casanova-Dasein aufgeben und sich binden. Und - wie könnte es anders sein - seine Auserwählte ist Hanni! Doch auch er blitzt bei der selbstbewussten jungen Frau ab. Als Wölfing und Villanova von ihrer Konkurrenz erfahren, lassen sie nichts unversucht, um sich gegenseitig auszustechen. Mit einer Einladung in die verschneiten Alpen wähnt sich Villanova im Vorteil, doch Wölfing nimmt den Fehdehandschuh auf und reist hinterher. Kein Wunder, dass sich Hanni lieber mit dem Skilehrer (Georg Bauer) verabredet als mit einem der beiden. Diese erhalten eines Morgens einen Brief - ihre Sekretärin hat gekündigt und nimmt Urlaub! Doch selbst in der einsamen Berghütte ist Hanni vor den Kampfhähnen nicht sicher.
Gute Darsteller, Musik mit Ohrwurmcharakter, der malerische Hintergrund der schneebedeckten Alpen - was braucht es mehr für eine sehenswerte Liebeskomödie! Mit leichter Hand hat Karl Georg Külb "Liebesschule" inszeniert. Der Start der Außenaufnahmen in Zürs am Arlberg fiel auf den Neujahrstag 1940. Neben dem zur Legende gewordenen Johannes Heesters und Viktor Staal verkörpert Luise Ullrich überzeugend und erfrischend die Sekretärin Hanni und damit eine typische Frauenrolle in Ufa-Filmen dieser Jahre. Die "Fräuleins" sind "natürlich, unkompliziert und haben einen Sinn fürs Handfeste. Ihr Realismus und ihre praktische Intelligenz machen sie den Männern häufig überlegen. Das zeigen sie aber nur mit liebevoller Ironie, ohne die männliche Vormachtstellung anzuzweifeln", resümiert Friedemann Beyer 1991 in "Die Ufa-Stars im Dritten Reich".
Das Kinopublikum dieser Zeit, das seinen härter werdenden Kriegsalltag organisieren musste, fühlte sich sicher auch von der Lebenswelt der Filmhelden - Künstler mit lockeren Sitten und unkonventionellen Gewohnheiten - angezogen. Nachdem der Film im Mai 1940 in die deutschen Kinos kam, lief er 1941 in Finnland, Ungarn, Dänemark und sogar den USA.
Vor 100 Jahren, am 18. Dezember 1917 wurde die Ufa (Universum-Film AG) gegründet. Eng verbunden mit dem Staat, der Deutschen Bank und konservativen Kapitalgruppen, dominierte sie die deutsche Filmindustrie in den Jahren 1917 bis 1945. Weder davor noch danach konnte ein Filmkonzern in Deutschland eine solche Fülle an Künstlern und Stars vereinen und zugleich derartig Macht und Einfluss gewinnen. In einem Wechselbad politischer Ereignisse suchten die Menschen Ablenkung und Unterhaltung; Komödien, Dramen und Ausstattungsfilme hatten Konjunktur. Im Rahmen einer kleinen Re­t­ro­s­pek­ti­ve möchte das MDR FERNSEHEN an Ufa-Filme und -Stars dieser Zeit erinnern.

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