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Revuestar Julia Köster (Marika Rökk) ist urlaubsreif. Die schöne Tänzerin hat nur einen Wunsch: Ferien! Von einem neuen Vertrag, den man ihr geradezu aufdrängt, will sie nichts wissen. Deshalb verlässt sie - angezogen nur mit Unterkleid und Pelzmantel - überstürzt ihre Garderobe und eilt zum Bahnhof, wo schon ihre Jungfer Luise (Grethe Weiser) wartet. Der Theaterdirektor (Georg Alexander), der ihre Abreise nach Tirol mit allen Mitteln verhindern will, folgt ihr. Im ganzen Trubel sieht sie nicht, dass er ihr Gepäck aus dem Zug räumen lässt - und er nicht, dass sie einsteigt.
Natürlich fängt nun für die leicht bekleidete Dame ohne Fahrkarte, Geld und Gepäck der Ärger an. Als der Zug wegen Bauarbeiten halten muss, will Julia den Waggon wechseln und steht plötzlich allein auf freier Strecke - mitten in der Nacht in den tief verschneiten Alpen. Unter den ihr zu Hilfe eilenden Männern sind die Ingenieure Erwin Forster (Walter Müller) und Peter Groll (Wolfgang Lukschy), zu dem sich Julia sofort hingezogen fühlt.
Auch der sonst eher schüchterne Peter hat Feuer gefangen. Aber Peter hat ein gespaltenes Verhältnis zur "leichten Muse". Ohne sich zu erkennen zu geben, will Julia ihn von seinen altmodischen Einstellungen kurieren, obwohl sie sogar überlegt, seinetwegen auf ihre Karriere zu verzichten. Als Julias Geheimnis jedoch gelüftet wird, fühlt sich Peter betrogen und weist sie ab. Julia geht zurück ans Theater. Erst am Tag der Premiere ihrer neuen Show, "Die Frau meiner Träume", steht Peter zu seinen Gefühlen.
"Die Frau meiner Träume", 1944 von Georg Jacoby inszeniert, ist ein brillanter Unterhaltungsfilm, bei dem die Einheit von Buch, Musik, Ausstattung und Darbietung besticht - vor allem in den gekonnten Revueszenen. Gleißende Farbenpracht, schöne Frauen, sprühende Heiterkeit, betörende Melodien und eine unberührte Winterlandschaft ließen das Publikum vergessen, dass in Deutschland eine Stadt nach der anderen in Trümmer ging. So war der außerordentliche Erfolg des Films diesen Zeitumständen mitgeschuldet. Aber auch nach Kriegsende erwies sich "Die Frau meiner Träume" als ein Publikumsmagnet.
Die beschwingte Musik schrieb Franz Grothe, und das Lied "In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine" wurde sofort zum Schlager. Marika Rökk war als Julia Köster auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Die Ufa* hatte sie zum Star aufgebaut, auch um sie den berühmten Schauspielerinnen des US-amerikanischen Kinos entgegenzusetzen. "Etwas hat sie dabei der amerikanischen Konkurrenz voraus: den burschikosen Schalk im Nacken, den sprudelnden Charme und nicht zu vergessen: Paprika im Blut", schrieb der "Film-Kurier" 1939 über die gebürtige Ungarin. Wesentlichen Anteil an ihrem Erfolg hatte der Regisseur Georg Jacoby, der viele ihrer Filme inszenierte und den sie 1940 heiratete.
*Ufa
Vor 100 Jahren, am 18. Dezember 1917 wurde die Ufa (Universum-Film AG) gegründet. Eng verbunden mit dem Staat, der Deutschen Bank und konservativen Kapitalgruppen, dominierte sie die deutsche Filmindustrie in den Jahren 1917 bis 1945. Weder davor noch danach konnte ein Filmkonzern in Deutschland eine solche Fülle an Künstlern und Stars vereinen und zugleich derartig Macht und Einfluss gewinnen. In einem Wechselbad politischer Ereignisse suchten die Menschen Ablenkung und Unterhaltung; Komödien, Dramen und Ausstattungsfilme hatten Konjunktur. Im Rahmen einer kleinen Retroperspektive möchte das MDR FERNSEHEN an Ufa-Filme und -Stars dieser Zeit erinnern.

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