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Die junge Ärztin Dr. Petra Jensen (Marianne Koch) geht nach Oberbayern, um eine verwaiste Dorfpraxis zu übernehmen. Den Kürzlingern verschlägt es bei ihrem Anblick jedoch die Sprache. Ihr Bürgermeister (Michl Lang) hatte einen männlichen Dr. P. Jensen erwartet. Selbst der Tierarzt Dr. Rinner (Rudolf Prack) macht sich über seine neue Kollegin lustig. Als Dr. Jensen ihre Sprechstunde eröffnen will, blickt sie in ein gähnend leeres Wartezimmer. Der Arzt im Nachbardorf ist daraufhin völlig überbelastet und holt heimlich Dr. Jensen in seine Praxis, damit sie ihre sturen Kürzlinger doch noch kurieren kann.
Dr. Jensens erster Patient ist der gewitzte Schreiner Zipfhauser (Rudolf Vogel), der von ihren sanften Methoden begeistert ist. Auch der Pfarrer (Friedrich Domin) und der rheinische Fahnenfabrikant Krösel (Willy Millowitsch) stehen ihr bei, letzterer allerdings nur aus geschäftsmännischem Kalkül. Die Ärztin soll seinen frisch gegrabenen Brunnen zur Heilquelle erklären. Dennoch schwelt der Konflikt weiter. Als Dr. Jensen Girgl (Beppo Brem), den Großknecht des Bürgermeisters, mitten in der Erntezeit wegen Tollwut in die Klinik schicken will, weigert sich sein Chef und Dr. Jensen muss Girgl von der Polizei abholen lassen.
Während sie langsam ihre Courage verliert, setzt sich Dr. Rinner für sie bei den Dorf-Patriarchen ein. Der Pfarrer simuliert eigens eine schwere Krankheit mit anschließender "Wunderheilung", um Dr. Jensen endlich Respekt zu verschaffen. Daraufhin findet sie rasch das Vertrauen der Kürzlinger. Dr. Rinner lädt sie zum Versöhnungstee ein. Doch bald steht ihr die erste richtige Bewährungsprobe bevor. Als Afra (Maria Perschy), die Tochter des Bürgermeisters, während der Geburt ihres Kindes in Lebensgefahr gerät, ist selbst die erfahrene Hebamme Frau Seestaller (Margarete Haagen) ratlos. Die resolute Dr. Jensen weiß jedoch, was zu tun ist - auch, als ihr Freund und Ex-Kollege Dr. Kurt Friebe (Thomas Reiner) sie mit einem reizvollen Stellenangebot wieder aus dem Dorf weglocken möchte.
Paul Mays augenzwinkernde Komödie ergänzt die Erzählmuster von Heimat- und Arztfilmen mit einer trefflichen Charakterstudie dörflicher Querköpfe. Der Schwank ist auch ein Stimmungsbild der Nachkriegszeit, wo nicht nur die Emanzipation der Frauen, sondern auch die vielen Neuansiedler manche Traditionalisten ziemlich verwirrten. Marianne Koch, die am 19. August ihren 86. Geburtstag feiert, spielt die burschikos-charmante Ärztin, eine Rolle, die sie in ihrem späteren Leben quasi zum Beruf machte: Nach einer erfolgreichen Karriere als Schauspielerin - u.a. in "Die Fledermaus" (1961) und in Sergio Leones "Für eine Handvoll Dollar" (1964) - nahm sie 1973 ihr Medizinstudium wieder auf und eröffnete 1985 eine eigene Arztpraxis in Oberbayern.

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