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Rivale

Rivale (2020)

Drama | Deutschland, Ukraine
Regie: Marcus Lenz

Bewertung: 6.3/10

INHALT

Da die Behörden Gerts anonymer Krankenhauseinlieferung von Oksana auf die Schliche kommen, taucht er mit dem zunächst weiter misstrauischen Roman in einer Waldhütte unter. Langsam freunden sich die beiden an, und Gert versucht, die unerschütterliche Hoffnung Romans auf eine baldige Rückkehr seiner Mutter am Leben zu erhalten.

Gleichzeitig bringt der vitale und nimmermüde Roman den adipösen Diabetiker an seine körperlichen Grenzen, bis es zu einem Zuckerschock Gerts kommt, den Roman nicht abzuwenden weiß. Plötzlich ist der Junge auf sich allein gestellt.

Die ZDF/3sat-Koproduktion "Rivale" lebt zunächst vom vereinnahmenden Schauspiel seines Kinderdarstellers Yelizar Nazarenko. Darin sind sich sowohl die Jury der Hofer Filmtage 2020, die den Jungen als "erstaunlich präsentes und authentisches Naturtalent" betitelte, wie auch der deutsche Regisseur des Films, Marcus Lenz, einig, der sich beim Dreh nicht habe satt sehen können an der "rohen, ehrlichen und ungefilterten" Erscheinung Nazarenkos, die er mit improvisatorischen Freiheiten und einer kompromisslosen Kamerabindung seines jungen Laiendarstellers einfängt.

Neben Yelizar Nazarenkos darstellerischer Gewalt ist allerdings nicht weniger das Schauspiel des verdienten deutschen Kino- und Fernsehschauspielers Udo Samel hervorzuheben, der seiner Figur Gert eine große Charaktertiefe und eine nuancierte Ambiguität verleiht.

Doch es ist nicht nur das Schauspiel, das "Rivale" seit seiner Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Busan eine positive Resonanz eingebracht hat und ihn in Hof den "Förderpreis Neues Deutsches Kino" als "Bester Film" gewinnen ließ: Es ist die Symbiose eines bildstarken, dokumentarischen Inszenierungsansatzes und eines wendungsreichen und originellen Drehbuchs, die "Rivale" zu einem "unwiderstehlich emotionalen" Seherlebnis werden lässt, wie es in der Jurybegründung aus Hof heißt.

Gunter Hanfgarn und Andrea Ufer, die Produzenten des Films, heben gewissermaßen daran anknüpfend die existenziellen Grauschattierungen von "Rivale" als eine weitere Besonderheit heraus, die sich unter anderem in verschiedentlichen Dichotomien großer Emotionen wie Liebe versus Eifersucht oder Heimatsuche versus Freiheitsdrang zeigen würden.

Für den Regisseur Marcus Lenz, der auch als Co-Autor des Films fungierte, stellt "Rivale" nach seinem von der ZDF-Talentschmiede "Das kleine Fernsehspiel" geförderten Debütspielfilm "Close" (2004) seine zweite fiktionale Langfilmarbeit dar. In den vergangenen Jahren hatte sich der Regie- und Kameraabsolvent der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) verstärkt als Kameramann von Dokumentarfilmen verdient gemacht, wobei der Film "Fighter" (2016) seiner langjährigen Weggefährtin Susanne Binninger bereits eine ZDF/3sat-Koproduktion darstellte.

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