Influencer in Uniform - Polizei und Social Media

INHALT

In Deutschland gibt es nicht "die Polizei", vielmehr muss unter anderem zwischen Bundes- und Landespolizei unterschieden werden. In jedem Fall wird Kommunikation immer wichtiger. Sie dient nicht nur dazu, bei der Prvention und Bekmpfung von Straftaten zu untersttzen, sondern auch die Wahrnehmung der Polizei in der ffentlichkeit zu beeinflussen. Themen knnen forciert oder ignoriert, Fakten hervorgehoben oder verschwiegen werden. Polizeiforscher warnen, dass die Gebote der Sachlichkeit und Neutralitt, die fr behrdliche Kommunikation eigentlich unerlsslich sind, bei den sozialen Medien auf der Strecke bleiben. Die Polizeibehrden gehen immer neue Kommunikationswege: Rasant erobern sie die sozialen Medien und passen sich dabei den Gepflogenheiten des jeweiligen Netzwerkes an. Brgerinnen und Brger werden geduzt, schne Bilder vermitteln emotionale Storys, trendige Videoclips unterhalten. Vor allem aber nimmt die Kommunikationsgeschwindigkeit durch soziale Medien wie Twitter, Facebook und Instagram enorm zu. Das Motto moderner Polizeikommunikation lautet: Schnelligkeit vor Vollstndigkeit. Und das birgt Gefahren. Geraten Fake News ins Netz, werden sie so schnell verbreitet, dass eine Korrektur kaum noch mglich ist. Dieses Problem wird zustzlich dadurch verschrft, dass die Polizei jahrzehntelang als privilegierte Quelle galt: Brger und Journalisten hinterfragten polizeiliche Meldungen oft nicht. Groereignisse wie Anschlge oder internationale Gipfeltreffen jedoch zeigten, soziale Medien knnen nicht nur zum bestimmenden Medium in der Kommunikation werden, sie knnen auch strategisch genutzt werden. Denn damit wird die Polizei selbst zum Sender, auf Pressevertreter als Nachrichtenberbringer scheint sie verzichten zu knnen.