Bewertung: 8.4/10

INHALT

Jahrzehnte nach dem Mauerfall ist Schlager-Sänger Marco Hoffmann auf dem Gipfel seiner Popularität angelangt. Da wird er, der Ex-Frontmann einer DDR-Rock-Combo, von seinem ehemaligen Band-Kollegen Volker Hinze bezichtigt, der damalige Stasi-IM "Sänger" zu sein. Das Treffen der beiden wird zu einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod.
Marco Hoffmann (Günter Barton) ist ein gefeierter Schlager- und Chansonsänger. Eben noch hat er umjubelt ein Konzert mit seinem Hit „Zu den Sternen“ beendet, als ihn der Inhalt eines unscheinbaren Umschlags, den er in seiner Garderobe vorfindet, aus der Bahn wirft. Der Begeisterung seiner Lebensgefährtin und Managerin Johanna (Margrit Sartorius) über ein für den nächsten Tag geplantes Fotoshooting kann er kaum folgen. Tags darauf sucht er einen Musikinstrumentenladen auf. Hier trifft er auf den Besitzer, den Absender des Umschlags. Es ist ein alter Weggefährte. Volker Hinze (Florian Martens) spielte vor Jahrzehnten, noch in der DDR, mit ihm zusammen in einer Band. Ihre Wege trennten sich und Hoffmann wurde erfolgreich, auch nach der Wende. Hinze hingegen saß wegen versuchter Republikflucht im Gefängnis, kommt jetzt mehr schlecht als recht mit seinem Musikgeschäft über die Runden und hat Depressionen.
Jetzt steht ein Vorwurf im Raum: Aus seiner Stasiakte glaubt er zu entnehmen, dass sein ehemaliger Bandkollege und Freund seine geplante Flucht an die Stasi verraten hat, dass Hoffmann der Inoffizielle Mitarbeiter (IM) Sänger war. Somit scheinen die Rollen klar. Doch je mehr der eine die Vorwürfe ausbreitet und der andere immer vehementer seine Unschuld beteuert, verschwimmen die Grenzen von richtig und falsch, von Opfer und Täter. Hinze will das Geständnis erpressen und bedroht den ehemaligen Freund mit vorgehaltener Waffe. Steckt Hoffmann wirklich hinter dem Decknamen IM Sänger oder passen die vielen kleinen Beweisstücke Hinzes nur zufällig so gut zusammen? Inzwischen versucht Johanna verzweifelt, Hoffmann zu erreichen. Für den Abend steht ein Fernsehauftritt an und die Zeit wird knapp.
"Zu den Sternen" ist die erste eigenständige Regie-Arbeit des Berliner Schauspielers Nicolai Tegeler. Das Thema des Films rückte erst kürzlich durch die Auflösung der Stasi-Unterlagenbehörde im Juni 2021 wieder in den Fokus. Drehbuchautor Dirk Josczok: "Während die Opfer noch damit beschäftigt sind, ihre Langzeit-Traumata zu bewältigen, trauen die Täter sich langsam wieder aus der Deckung und versuchen, die Geschichte in ihrem Sinne umzuschreiben und zu verklären. Darauf aufmerksam zu machen, bzw. Letzterem entgegenzuwirken war das Motiv für das Drehbuch."
"Zu den Sternen" gewann zahlreiche Preise u.a. auf Independent-Festivals in Cannes, Los Angeles und Atlanta.

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