Desperate Measures - Jede Stunde zählt

INHALT

Frank Connor (Andy Garcia) ist Police Detective und seit dem tdlichen Autounfall seiner jungen Frau alleinerziehender Vater seines kleinen Sohnes Matt (Josep Cross). Als Matt an Leukmie erkrankt, sind die berlebenschancen des Kindes von einer Knochenmarkspende und Transplantation abhngig.
Dem verzweifelten Vater luft die Zeit davon: Nach mehreren vergeblichen ffentlichen Hilfs-Aufrufen bleibt Connor nur noch eine Chance: Bei einem nchtlichen Einbruch in San Franciscos FBI-Quartier gleicht er die DNA seines Sohnes mit den gespeicherten Gen-Proben inhaftierter Kapitalverbrecher ab.
Fndig wird er lediglich bei einem einzigen Mann - dem mehrfachen Mrder und Gewaltverbrecher Peter McCabe (Michael Keaton), der schon seit Jahren im Hochsicherheitstrakt des rtlichen Gefngnisses sitzt. Die Aussicht auf seine Verlegung ins Krankenhaus kommt dem hochintelligenten McCabe sehr gelegen. Also stimmt er einer Transplantation zu.
Nach intensiver Vorbereitung gelingt ihm kurz vor der OP die Flucht. Aus Sorge um die Zivilbevlkerung erteilt Einsatzleiter Cassidy (Brian Cox) sofort den Befehl, McCabe mit allen Mitteln unschdlich zu machen. Fr Frank Connor beginnt nun eine wilde Hatz, denn er muss McCabe unbedingt lebend stellen, um so das Leben seines Sohnes zu retten. Blind vor Sorge und wie besessen von seinem Vorhaben, lsst Connor mehr und mehr jegliche polizeiliche Vorsicht vermissen - und setzt zur Rettung seines Sohnes auch das Leben Unbeteiligter aufs Spiel.
Nachdem er seine Karriere in den siebziger Jahren mit mehreren Aufsehen erregenden Dokumentarfilmen begonnen hatte ("General Idi Amin", 1974), entdeckte US-Regisseur Barbet Schroeder in den Neunzigern pltzlich seine Vorliebe fr psychologisch ausgefeilte Thriller.
Mit "Desperate Measures" (1998) erhielt Schroeder erstmals die Chance, einen strker actionbetonten Film zu inszenieren. "Was mir an diesem Genre so gut gefllt", erklrte Schroeder einmal im Interview, "ist die Tatsache, dass diese Art von Filmen einen wieder zu den Ursprngen des Filmemachens zurckbringt. Alles muss konstruiert werden. Die Bilder, die Geschichte, das Set - jede Einzelheit zwingt dich dazu, jederzeit alles ber jede bevorstehende Szene zu wissen."
Fr das packende Psycho-Duell standen dem Regisseur mit Michael Keaton und Andy Garcia ideale Darsteller zur Verfgung. Wie schon zuvor "Batman"-Regisseur Tim Burton, der Keaton gegen sein Image als Komdien-Darsteller zum Helden seiner dsteren Fledermaus-Adaptionen machte, zeigte sich auch Schroeder augenscheinlich fasziniert von der Affinitt seines Stars zu psychotischen Charakteren. Als sein Gegenber agiert Andy Garcia - laut Aussagen seines Regisseurs "auch im wirklichen Leben ein wunderbarer Familienvater" - als verzweifelter Cop Frank Connor mit einer zutiefst menschlichen Authentizitt. "Ich wollte schon immer einmal mit Barbet Schroeder zusammenarbeiten", erinnert sich Garcia an seine Rolle. "Und als ich dann das Drehbuch las, war ich von der beschriebenen Vater-Sohn-Beziehung regelrecht hingerissen. Das war fr mich die interessanteste Frage der Story: "Was wrde ein Vater alles fr seinen Sohn tun, um dessen Leben zu retten?"