INHALT

Nach dem Sieg der Preußen über die Sachsen im Jahr 1756: Minna von Barnhelm, eine schöne Sächsin aus Barnhelm, liebt den preußischen Offizier Major von Tellheim mit ganzer Seele. Er liebt sie nicht minder, aber der Stolz verbietet dem zu Unrecht in Ungnade Gefallenen und Verarmten, diesen Gefühlen nachzugeben. Doch Minna folgt ihm mit ihrer Zofe Franziska, wild entschlossen, ihm diesen dummen Stolz auszutreiben. Ihren Anfang nimmt die Geschichte während des Siebenjährigen Krieges: Preußen hat Sachsen geschlagen. Friedrich der Große verlangt hohe Steuern von den Besiegten. Sein Offizier Major von Tellheim (Paul Hubschmid), der die 70.000 Taler Kontributionen im idyllischen, aber verarmten Städtchen Barnhelm eintreiben soll, hat Mitleid. Er sieht ein, dass dort, wo nichts zu holen ist, auch der König sein Recht verliert.
Auch wenn sein Wachtmeister Werner (Günter Pfitzmann) sein Haupt schüttelt, von Tellheim spendiert sein gesamtes Privatvermögen von 30.000 Talern, die Barnhelmer beschaffen 20.000 – der König scheint zunächst zufrieden. Die Bevölkerung – vor allem die weibliche – jubelt dem überaus attraktiven Retter zu. Minna (Marianne Koch), das Fräulein von Barnhelm, findet in dem schmucken Preußen gar die große Liebe ihres Lebens. Als von Tellheim nach Preußen zurück muss, steht für Minna fest: Er wird sie holen und zu seiner Frau machen. Ein Jahr später: Minna ist verzweifelt, seit Monaten hat sie von ihrem Major nichts gehört. Doch was soll sie als schwache Frau tun, sie kann ihm ja nicht nachreisen. Ihre kesse Zofe Franziska (Johanna von Koczian) und zugleich beste Freundin hat eine wundervolle Idee.
Sie werden als Fräulein von Barnhelm und Kammerherr Franz reisen. Tatsächlich finden sie in einem Städtchen vor den Toren Berlins den Ersehnten. Er ist in Ungnade gefallen, man verdächtigt ihn der Korruption und der Absprache mit dem Feind. Sein treuer Diener Just (Walter Giller) versetzt nach und nach die wenigen Besitztümer, der Wirt fordert immer lauter die Zimmermiete – eine verzweifelte Lage, der er nach der überwältigenden Wiedersehensfreude Rechnung trägt. Um Fassung ringend, aber mannhaft, wie er meint, weist er Minna zurück. Doch so schnell gibt eine von Barnhelm nicht auf. Und die schlaue Franziska hat schon wieder eine glänzende Idee, wie man des Majors Stolz überwinden kann.
1763 schreibt der Dichter, Kritiker und Philosoph Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781) sein Lustspiel „Minna von Barnhelm“ – eine höchst aktuelle Geschichte, denn der Siebenjährige Krieg ist gerade zu Ende gegangen. Die zeitlose Story vom Sieg der Liebe über den (männlichen) Stolz, von Rollenspiel und Rollenverhalten im Kampf der Geschlechter, wird bis heute auf den deutschsprachigen Bühnen gespielt und wurde mehrmals verfilmt. Die „sehr freie“ Adaption von Charlotte Kerr ist die vergnüglichste Kinovariation des Klassikers – „dank der dramaturgischen Gestaltung und komödiantischer Schauspielerleistungen unterhält sie auf unbeschwert-heitere Weise“ (Lexikon des Internationalen Films).

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