Bewertung: 7.3/10

INHALT

Inge Herold (Christine Schorn) arbeitet als Psychologin in einer Ehe- und Familienberatungsstelle. Sie ist geschieden, Mutter eines 15-jährigen Sohnes und hat ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann. Sie ist nicht überschwänglich glücklich, aber auch nicht unglücklich. Eines Tages wird sie in die Klinik gerufen und mit einem bestürzenden Untersuchungsergebnis konfrontiert: In ihrer Brust ist ein Knoten gefunden worden. Sie soll sich schon für den kommenden Tag zur Operation bereiterklären. Zutiefst erschrocken, kann sie zunächst nur mühsam Fassung bewahren. Sie geht zu ihrer Mutter (Traute Sende), sagt ihr aber nicht, dass sie ins Krankenhaus muss. Besucht ehemalige Mitschüler. Einer davon ist Dieter Schramm (Hermann Beyer), seit kurzem ebenfalls geschieden. Er mag Inge, und sie spürt das. In einer langen Nacht, in der ihre Gedanken um ihr vergangenes Leben und die ungewisse Zukunft kreisen, wartet sie lange und vergeblich auf Joachim (Wilfried Pucher), ihren Liebhaber. Als er kommt, hat sich Inge bereits innerlich von ihm gelöst. Diesen einen Tag und diese eine Nacht erlebt sie intensiver als alle Tage und Nächte zuvor, Inge Herold wird sich der Einmaligkeit des Lebens bewusst. Sie findet die Kraft, der Krankheit mit einem starken Lebenswillen entgegen zu treten und für ihr Leben konsequente Entscheidungen zu treffen.
Regisseur Lothar Warneke inszenierte den Film nach dem Szenarium der Psychologin und Schriftstellerin Helga Schubert vor allem an Originalschauplätzen, z.T. mit Laiendarstellern und improvisierten Dialogen. Der "Filmsiegel" schrieb 1981: "Warneke verzichtete auf Drehbuch, Kulissen, Kunstlicht, Schminke, verlangte einen kleinen, verschworenen Drehstab, Schwarz-Weiß-Material, ein sensationell niedriges Budget - und Vertrauen. Er hat das alles bekommen." Und die Resonanz beim Publikum war groß, mit 4,3 Millionen Zuschauern gehört "Die Beunruhigung" zu den besucherstärksten Filmen der DEFA. Großen Anteil an der intensiven Wirkung des Films hat die großartige Schauspielerin Christine Schorn in der Hauptrolle. "Sie schaut. Sie horcht. Ihre Augen nehmen Welt, Menschen, Dinge auf, über sie erlebt man eine intensive Innen-Außen-Wechselbeziehung, es wird Gehörtem nachgelauscht, aus Hören, Sehen, Nachsinnen entsteht eine Lebens-Bilanz und neue Lebens-Schau." (Peter Ahrens, "Weltbühne").

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