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Wenn Sisi in ihrem Märchenschloss stimmungsvolle Gedichte verfasste, war sie dort auch von den Bildern der Natur umgeben. Zeitgenössische Malerfürsten wie Makart und die Brüder Klimt hatten auf Initiative des Kaisers das Schlafzimmer von Elisabeth in einen opulenten Naturraum verwandelt. All diese Motive wurden von Filmemacher Thomas Rilk in aufwendigen Dreharbeiten mit Krankameras, Heißluftballon und Hubschrauber eingefangen.
Im Lauf der Zeit hat sich der Gütenbach in den Untergrund eingeschnitten. Tiefe Gräben, sogenannte Tobel, sind entstanden. Sie sind der Lebensraum unterschiedlicher Mikroorganismen, beispielsweise von Libellenlarven, die jahrelang im Bachbett eingegraben auf Beute lauern, um dann mit ihrer Fangmaske blitzschnell nach Beute zu schnappen. Erst in Superzeitlupe wird diese perfekte Fangtechnik für das menschliche Auge sichtbar. In unmittelbarer Nähe zu den Larven findet die Geburt von Feuersalamandern statt. Ein Weibchen setzt seine Jungen in den Gütenbach. Die Kleinen kommen mit Kiemen zur Welt und verbringen ihre ersten Monate unter Wasser.

Der "wilde Wald der Kaiserin" bietet auch perfekten Lebensraum für eine besonders schöne Eulenart: Vor etwa 60 Jahren in Österreich ausgestorben, wird der Habichtskauz in einem ambitionierten Wiederansiedelungsprojekt heute in seine alte Heimat zurückgeführt. Erster Nachwuchs in freier Wildbahn hat sich bereits eingestellt.

Weitere vergleichsweise winzige Vertreter der Fauna im Lainzer Tiergarten sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Diese Schmetterlingsraupen formieren sich in der Abenddämmerung zu bizarren Karawanen und kriechen Eichenstämme aufwärts auf der Suche nach Futterplätzen in der Baumkrone. Die Dokumentation "Der wilde Wald der Kaiserin" beobachtet diese Prozession und enthüllt zudem das Liebesleben der bekannten knallroten Feuerwanzen an der zirka 22 Kilometer langen Tiergartenmauer.

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