INHALT

Muriel züchtet am Fuße der Pyrenäen Pferde. Als ihr Enkel Alex sie ein letztes Mal besucht, bevor er für längere Zeit nach Kanada gehen will, zeigt sich jedoch, dass diese idyllische Welt auch tiefe Risse hat. Denn Alex hat sich einer Gruppe von Islamisten angeschlossen ... - André Téchinés Film (2018) zeigt die düstere Realität radikalisierter junger Menschen in Frankreich. Muriel und ihr Enkel Alex haben sich länger nicht mehr gesehen. Sie hat sich am Fuße der Pyrenäen ein kleines Paradies geschaffen, züchtet erfolgreich Pferde und beschäftigt auf ihrem Gut eine bunte Mischung loyaler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr Enkel Alex dagegen hat viel durchgemacht: Als seine Mutter (Muriels Tochter) starb, verlor er – damals noch ein Teenager – den Halt im Leben. Den Kontakt zu seinem Vater hat er abgebrochen; eine Zeit lang lebte er auf der Straße, bis er in seiner Freundin Lila einen neuen Anker fand und auch ihren Glauben annahm. Als Alex jetzt vor Muriels Haustür auftaucht, freut sie sich von Herzen. Doch schnell wird ihr bewusst, dass Alex ihr etwas verheimlicht und sie sogar bestiehlt. Muriel entdeckt, dass Alex und Lila nach Syrien in den Dschihad ziehen wollen und in ihren Vorbereitungen bereits weit fortgeschritten sind. In ihrer Verzweiflung greift Muriel zu extremen Mitteln und sperrt Alex im Pferdestall ein. Dort konfrontiert sie ihn mit Fouad, einem geläuterten Ex-Dschihadisten, den sie ausfindig gemacht und auf ihre Farm gebracht hat, in der vergeblichen Hoffnung, Alex so umstimmen zu können. „Abschied von der Nacht“ zeigt die düstere Realität radikalisierter junger Menschen in Frankreich in einem Setting, das Lichtjahre vom tobenden Syrienkrieg entfernt zu sein scheint: im bukolischen französischen Agrarland jenseits der großen Städte. Ohne Vorurteile schildert der Film die Gefühlswelten beider Seiten und zeigt, wie man in einer Welt ohne Werte oder mit falschen Werten in die Radikalisierung abdriften kann. André Téchiné („Meine liebste Jahreszeit“, 1993; „Wilde Herzen“, 1994) gehört zu den erfolgreichsten französischen Regisseuren der Generation nach der Nouvelle Vague. Wie François Truffaut, Claude Chabrol oder Jean-Luc Godard kam er über die Kritik zum Filmemachen und war wie jene mit der Filmzeitschrift „Cahiers du Cinéma“ verbunden. Seine eleganten, gefühlsbetonten Filme setzen sich mit der Komplexität von Emotionen und der Zerbrechlichkeit der menschlichen Verfassung auseinander. Téchinés Markenzeichen ist die lyrische, ebenso sensible wie unsentimentale Untersuchung zwischenmenschlicher Beziehungen.

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Abschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der NachtAbschied von der Nacht

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