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Die Sprungakrobaten der Baumkronen, rot, braun, grau bis schwarz gefärbt, führen zumeist ein verborgenes Leben. Dort aber, wo sie angefüttert werden, in Parks oder in Gärten rund um Futterhäuschen im Winter, scheuen sie die Nähe des Menschen nicht. Es gilt für nahezu alle Nagetiere: Wo Menschen leben, fällt etwas für sie ab. Für Eichhörnchen bieten sich so bessere Überlebenschancen als in der unberechenbaren Natur des Waldes. Sie sind Kulturfolger: Wildtiere, die auch die Nähe menschlicher Siedlungen zu schätzen wissen.

Im Allgemeinen bleiben sie aber auf Distanz, und nur wenigen ist ein Einblick in ihr Baumkronenreich möglich: Zu groß sind für die kleinen, flinken Nagetiere die Gefahren, die von den vielen Fressfeinden am Boden oder aus der Luft ausgehen. Marder, Wildkatzen, Luchs und Fuchs können am Boden gefährlich werden. Doch noch mehr Verluste gibt es durch Jäger aus der Luft - durch Raubvögel: Habicht, Mäusebussard, Uhu oder auch Adler, groß ist die Reihe möglicher Angreifer. Daher bleiben Eichhörnchen lieber unerreichbar und unberechenbar - für alle.

Ihre Kobel bauen sie in Astgabeln oder in hohlen Baumstämmen. Dort oben in den Baumkronen der Mischwälder sind sie einigermaßen sicher. Trotzdem kommt nur ein kleiner Teil der Jungtiere in den ersten Winter, wo Kälte und Nahrungsmangel drohen. Sofern nicht schon im Herbst ein gut isolierendes Nest vorbereitet und reichlich Nahrungsdepots angelegt wurden.

Samen und Nüsse nehmen einen wichtigen Platz im Nahrungsspektrum der Allesfresser ein. Eichhörnchen legen im Herbst Winterdepots an, indem sie die Früchte der Waldbäume unterm Laub in schnell gegrabenen Löchern verscharren. Doch überall im Wald gibt es Futterkonkurrenten mit feinen Nasen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Vorräte entdeckt und geplündert werden, ist groß.

Die europäischen Eichhörnchen gehören zur Familie der Hörnchen und zählen durch ihre Lebensweise zu den Baumhörnchen. Eng verwandt sind das kaukasische Eichhörnchen und das nordamerikanische Grauhörnchen. Und gerade aus den eigenen Reihen kommt eine tödliche Bedrohung: in Großbritannien wurden Ende des 19. Jahrhunderts von Adligen zur Belebung der großen Landschaftsparks nordamerikanische Grauhörnchen ausgesetzt, die nun den Bestand der europäischen roten Eichhörnchen verdrängen.

Die Situation in England und Wales sowie in großen Teilen Irlands und Schottlands scheint mittlerweile aussichtslos. Selbst eine intensive Bejagung und die Tatsache, dass in manchen Gourmet-Restaurants in England Grauhörnchen-Delikatessen angeboten werden, zeigen kaum Wirkung.

Die amerikanischen Eichhörnchen sind etwas größer als die europäischen Tiere und haben leichte Vorteile bei der Nahrungsbeschaffung. Vor allem aber tragen sie ein Pockenvirus in sich: Sie selbst sind dagegen immun, ihre europäischen Verwandten rafft es allerdings gnadenlos dahin.

Das Problem hat auch schon Kontinentaleuropa erreicht. Aus Norditalien breitet sich ebenfalls ein Bestand an Grauhörnchen aus. Noch haben sie die Alpen nicht überschritten. Doch einige Wissenschaftler stellen sich angesichts des Dilemmas in Großbritannien bereits die Frage: Gibt es auch bei uns bald einen Wald ohne die uns lieb gewordenen europäischen Eichhörnchen?

Regisseur Franz Fuchs: "Uns war zu Beginn des Projekts nicht bewusst, welch wichtige Rolle den Eichhörnchen im Wald zukommt. Nicht nur, dass sie Samenkerne verbreiten und damit zur Ausbreitung von Pflanzen und zur Erneuerung der Waldflora beitragen, Eichkätzchen stellen für die Räuber des Waldes eine wichtige Nahrungsquelle dar. Nur wenige junge Eichhörnchen vollenden ihr erstes Lebensjahr.
So flink sie sind: Sie sind kleine Nagetiere und werden vor allem von Raubvögeln gejagt und stark dezimiert. Aber sie können bis zu dreimal im Jahr Nachwuchs kriegen. Diese hohe Reproduktionsrate ist bei den enormen Ausfällen, die sie haben, auch notwendig. Unsere Hoffnung ist natürlich, dass wir in Kontinentaleuropa nie vor dem Problem stehen, das Großbritannien und Irland momentan intensiv beschäftigt: Nämlich, ob man sich damit abfinden muss, dass es die europäischen roten Eichhörnchen bald nicht mehr gibt."

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