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Der Mann, der nach der Oma kam

Der Mann, der nach der Oma kam (1972)

Komödie | Deutsche Demokratische Republik
Regie: Roland Oehme

Bewertung: 7.0/10

INHALT

In der Künstlerfamilie Piesold ist das Chaos ausgebrochen, denn die Oma (Ilse Voigt), bisher Kinderfrau und Haushaltshilfe in einem, hat sich verheiratet und ist ausgezogen. Baby Ann schreit, weil ihrem Vater (Rolf Herricht) in der Küche der Spinat explodiert. Sohn Danny (Rolf Kuhlbach) galoppiert indianermäßig durch die Wohnung und steckt heimlich seinen Teddy in die Waschmaschine. Nichts scheint sich mehr an Ort und Stelle zu befinden. Doch berufliche Verpflichtungen ermöglichen es weder Gudrun Piesold (Marita Böhme), noch ihrem Mann Günter, für ihren Haushalt und die drei Kinder so viel Zeit aufzubringen, wie es nötig wäre.
Also beschließen die singende Mama und der schauspielernde Papa per Inserat wieder Ordnung in ihr durcheinander geratenes Leben zu bringen. Beide staunen nicht schlecht, als daraufhin ein Mann vor der Tür steht. Ihr Staunen wird umso größer, als sie feststellen müssen, dass dieser Erwin Graffunda (Winfried Glatzeder) sein Handwerk perfekt beherrscht. Doch "Der Mann, der nach der Oma kam" weckt natürlich die Neugier der Nachbarn und schon sind die schlimmsten Klatschgeschichten im Umlauf. Auch Günter Piesold kommen angesichts seiner heimlichen Beobachtungen Zweifel, ob nicht doch vielleicht seine Gudrun ...? Des Rätsels Lösung ist für alle ebenso überraschend wie schmerzlich.
Nach der Erzählung von Renate Holland-Moritz "Graffunda räumt auf" drehte Roland Oehme 1971 diesen heiteren, aber auch nachdenkenswerten Film, der zu einem der erfolgreichsten DEFA-Lustspielfilme wurde. In den Hauptrollen sind der Filmkomiker Rolf Herricht, die singende Schauspielerin Marita Böhme und der als Hausmann überdurchschnittlich talentierte Winfried Glatzeder zu sehen. Er begeht am 26. April seinen 70. Geburtstag und mit seinem "Mann, der nach der Oma kam" gratuliert der MDR dazu.
Über 40 Jahre ist es her, dass Glatzeder Graffunda spielte - als schlaksig-jungenhafte Entdeckung jener Jahre. Der baumlange Wahlberliner mit dem besonderen Kennzeichen der gebrochenen Nase, das ihm auch den Spitznamen "der Belmondo des Ostens" einbrachte, spielte nach seinem Schauspielstudium zunächst in Potsdam Theater, später bis 1978 an der Volksbühne in Ostberlin. Als Graffunda wurde er einem größeren Filmpublikum bekannt, zum DDR-Star wurde er ein Jahr später als erfrischend-charmanter Liebhaber neben Angelica Domröse in "Die Legende von Paul und Paula". Circa 20 Kino- und Fernsehfilme hat er in der DDR gedreht, 1982 erlaubte man ihm, nach mehreren Ausreiseanträgen in die Bundesrepublik überzusiedeln. Wenig später wurde er ausgebürgert. Im Westen setzte er seine Karriere nahtlos fort, u.a. als Kommissar Roiter in einem Dutzend "Tatort"-Folgen, aber in erster Linie bleibt er dem Theater bis heute treu.

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