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In Finnland werden Moore trockengelegt, um Torf abzubauen und daraus Energie zu gewinnen. Mit dramatischen Folgen: Weniger als die Hälfte aller finnischen Feuchtgebiete ist noch intakt. Tero Mustonen ist Klimatologe und gründete die Organisation Snowchange, um Moore zu schützen oder zu retten. Gelungen ist ihm das mit dem Linnunsuo-Moor in seiner Heimatregion in Nordkarelien.

Zusammen mit der Bevölkerung seines Dorfes verklagte Snowchange den Energiekonzern, der für die Zerstörung des Feuchtgebietes verantwortlich war. Zum ersten Mal in der finnischen Geschichte gelang es rechtlich, den Torfabbau zu beenden. "Dieser Ort zeigt, dass wir mit Beharrlichkeit, Mut und wissenschaftlichem Engagement eine Chance haben", sagt der 46-Jährige. Inzwischen kämpft Mustonen mit seiner preisgekrönten Organisation weltweit an der Seite von Einheimischen für die Rettung und Renaturierung von Biotopen.

Auch Greta Gaudig und Sabine Wichmann setzen sich für die Wiederbelebung von Mooren ein. Am "Greifswald Moor Centrum" forschen die beiden an sogenannten Paludikulturen: Pflanzen, die sich in Feuchtgebieten anbauen und wirtschaftlich nutzen lassen. Gaudig und Wichmann wollen Moore wieder vernässen, die in der Vergangenheit für die Landwirtschaft trockengelegt wurden. "Wir müssen die Landwirte überzeugen", erklärt Landschaftsökonomin Sabine Wichmann. Denn schließlich müssten die investieren, um auch weiterhin von ihren Flächen leben zu können.

Geeignete Kulturen im Moor sind zum Beispiel Schilf und Rohrkolben, die sich als Bau- und Dämmstoffe eignen, oder Moorgras, das sich als klimafreundlicher Brennstoff für Biomasseheizwerke einsetzen lässt. Besonders vielversprechend sind außerdem Torfmoose. Die Gewächse könnten nämlich Torf in Pflanzerde ersetzen, dessen Abbau weltweit immer noch zur Zerstörung von Mooren beiträgt. Torfmoose aus wiedervernässten Feuchtgebieten würden daher einen doppelten Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Eines der teuersten und weitreichendsten Klimaexperimente der Welt findet im US-Bundesstaat Minnesota statt: Im "Marcell Experimental Forest" arbeiten Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt an Szenarien, die den Zusammenhang zwischen Mooren und Klimaerwärmung zeigen. "Wir Menschen stellen das Ökosystem auf den Kopf und machen aus den CO2-Speichern CO2-Quellen. Dieser zusätzliche Ausstoß wurde aber bisher noch nicht wirklich eingerechnet in die Szenarien für unser zukünftiges Klima", erklärt Randy Kolka, ein Mitbegründer der Forschungsstation. Seine Erkenntnisse fließen in die Berichte des Weltklimarates ein und beeinflussen so Entscheidungsträger in der Politik.

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