INHALT
Amador (Amador Arias) kehrt in sein Heimatdorf zurück, nachdem er zwei Jahre im Gefängnis verbracht hat - wegen Brandstiftung. Er versucht in das einfache Landleben zurückzufinden, das er mit seiner alten Mutter Benedicta (Benedicta Sánchez) führt, wird aber von der Dorfgemeinschaft misstrauisch beäugt.
Der zurückhaltende, verschlossene Mann geht seiner Mutter zur Hand, übernimmt alltägliche Verrichtungen auf dem kleinen Hof und in der Natur, führt die drei Kühe zur Weide, befreit die Wasserquelle von Dreck und Steinen. Die Tierärztin aus dem Nachbardorf scheint Amadors unerfreuliche Vorgeschichte nicht zu beunruhigen, sie zeigt sich an dem wortkargen Aussenseiter interessiert. Doch als die Natur in den Wäldern Galiciens zu wüten beginnt, gerät auch der zurückgewonnene Frieden in Amadors Leben in Gefahr.
Mit wachem Blick für die kleinen Wunder der Natur und das rustikale Leben auf dem Land sowie für die zerstörerische Wucht und Kraft des Feuers hat der gebürtige Pariser Oliver Laxe seinen dritten und bislang neuesten Film inszeniert, der in der galicischen Heimat seiner Eltern spielt. Schon seine Vorgängerfilme «Todos vós sodes capitáns» (2010) und «Mimosas» (2016) zeichneten sich durch eine ausgeprägte dokumentarische Komponente aus. Dies trifft in abgeschwächter Form auch auf «O que arde» (oder «Fire Will Come», wie der Film für die internationale Auswertung betitelt wurde) zu, der mit seiner naturalistischen Inszenierung und den interessanten Laiendarstellern durchwegs authentisch wirkt.
Zwar ist dieses Drama anfänglich arm an dramatischen Ereignissen, doch bannt Oliver Laxe die Ruhe vor dem Sturm mit leiser, hypnotisierender Kraft auf seinen Film. Dafür wurde dieses «trockene Melodrama», wie der Filmemacher selber es bezeichnet, anno 2019 in Cannes mit dem «Un certain regard»-Spezialpreis ausgezeichnet.