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INHALT

Maxime (Xavier Dolan), kurz Max genannt, plant für längere Zeit zu verreisen, in wenigen Wochen fliegt er nach Australien. Er will endlich erwachsen werden und sein Leben auf die Reihe kriegen und vor allem braucht er Abstand von seiner schwierigen Jugend mit einer alkoholkranken Mutter. Einen ersten Abschied feiert er im engsten Freundeskreis im Ferienhaus von Rivette (Pierre-Luc Funk). Auch dessen kleine Schwester Erika (Erika Felton) ist mit von der Partie. Sie studiert Film, nervt alle mit ihrem englischen Slang und braucht dringend zwei Schauspieler für ihren Kurzfilm. Darin geht es «um zwei Typen, die knutschen». Nicht ganz freiwillig stellen sich dafür Max und sein bester Freund Matthias (Gabriel D’Aleida Freitas), kurz Matt, zur Verfügung. Als sich die beiden vor der Kamera küssen, geraten plötzlich alle Gewissheiten ins Wanken.

In den Tagen vor Max' Abreise ziehen die beiden im Kreis ihrer Freundinnen und Freunde von einer Party zur nächsten. Matt verdrängt die aufkeimenden Gefühle gegenüber Max mit aller Macht, denn er hat einen klaren Lebensplan: Er ist bereits erfolgreich als angehender Juniorpartner in einer Anwaltskanzlei in Montreal tätig und wird mit seiner Freundin eine Familie gründen. Währenddessen leidet Max, der wohl schon länger in seinen alten Jugendfreund verliebt ist, unter der abweisenden, ja aggressiven Art, mit der ihm Matt nach dem Kuss begegnet.

Der Franco-Kanadier Xavier Dolan wurde 2009 nach der Premiere seines Erstlings «J’ai tué ma mère» am Filmfestival von Cannes als neues Regie-Wunderkind gefeiert und mit mehreren Preisen geehrt. Er war damals zwanzig Jahre alt, führte in dem autobiografischen Film nicht nur Regie, sondern produzierte den Film, schrieb das Drehbuch (bereits mit 17 Jahren) und spielte auch die Hauptrolle. Seither hat Dolan sieben weitere Filme, einige Musikvideos und eine Miniserie gedreht und ist längst ein Habitué an internationalen Festivals und einem Arthouse-Publikum wohlbekannt.

Dolans Filme kreisen meist um ähnliche, autobiografische gefärbte Themen wie die schwierige Beziehung zwischen Mutter und Sohn, komplexe Familienverhältnisse und das Anderssein in der Gesellschaft als junger Homosexueller. Auch in «Matthias und Maxime» sind diese Themen präsent, er erzählt aber vor allem eine Geschichte über Freundschaft und die Beziehung innerhalb einer engen Gemeinschaft, die über die Familie hinausgeht. Innerhalb dieses Beziehungsnetzes lässt er seinen beiden Hauptfiguren viel Platz, um sich zu umkreisen und mit ihrer gegenseitigen Anziehung zu ringen. Die Emotionen der beiden sind dabei in jeder Szene auf fast schmerzhafte Weise spürbar. Der Spiegel lobt: «’Matthias und Maxime’ erzählt intensiv und ruhig zugleich von zwei jungen Männern, die von ihrem Begehren überfordert werden. Ein Begehren, das nicht einfach so ausagiert werden kann, das sich aber auch nicht einfach wegfühlen lässt, so sehr vor allem Matthias sich Mühe gibt.»

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Matthias & MaximeMatthias & Maxime

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